Keine Einschränkung des Direktionsrechts zur Umgehung der Sozialauswahl
Eine Klausel, durch die ein Arbeitgeber sein Direktionsrecht gegenüber dem Arbeitnehmer stark einschränkt, kann unwirksam sein. Diese Aussage überrascht zunächst, denn wie könnte es für den Arbeitnehmer schädlich sein, wenn der Arbeitgeber seine eigenen Weisungsrechte einschränkt? Ein kürzlich vom Landesarbeitsgericht (LAG) Köln zu entscheidender Fall zeigte aber, dass die Einschränkung des Direktionsrechts durch den Arbeitgeber durchaus nachteilig für den Arbeitnehmer sein kann – und zwar dann, wenn das Direktionsrecht nur zu dem Zweck eingeschränkt wird, die Kündigung des Arbeitnehmers zu erleichtern.
Kurzfristige Versetzung um 170km – Wie weit reicht das Direktionsrecht des Arbeitgebers?
Weist der Arbeitgeber einen Arbeitnehmer an, am nächsten Tag um 7:00 Uhr an einem 170 km entfernten Ort zur Arbeit zu erscheinen, so stellt diese kurzfristige Versetzung eine unbillige Ausübung seines Direktionsrechts dar. Dies entschied das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg (LAG) mit Urteil vom 17. November 2017.
Unbillige Ausübung des Direktionsrechts verbindlich?
Muss ein Arbeitnehmer der unbilligen Weisung des Arbeitgebers unmittelbar Folge leisten, oder kann er warten, bis die Rechtswirksamkeit gerichtlich geklärt ist?
Was darf der Chef?
Viele Arbeitnehmer fragen sich: „Darf der das?“ Gemeint ist der Vorgesetzte. Fachanwalt für Arbeitsrecht Christoph Burgmer erklärt Inhalt und Reichweite des Direktionsrechts.